Die Südseite der Storegade
Zurück gehen Sie nun an den geraden Hausnummern der Storegade entlang. Das erste Gebäude auf der Südseite der Storegade ist das erste von drei dem Stege Nor zugewandten Bauten, die schöne Wohnungen mit Balkon oder kleinem Vorgarten beherbergen. Die Gebäude wurden aus gelben Steinen gebaut und das Vorderhaus mit einer hervortretenden Friese versehen. Wäre dieses Haus verputzt und grau angestrichen, würde es dem alten und renommierten Hotel Skandinavien ähneln, das hier viele Jahre lang stand. Dort gab es einen gut besuchten Theatersaal, in dem auch Tanz- und Vereinsbälle stattfanden, und nicht zu vergessen das Restaurant Palmehaven, in dem unzählige große Stücke dänisches Smørrebrød verschlungen wurden. Im Hotel Skandinavien pflegte man gut zu essen und eng zu tanzen – kein Wunder, dass hier so manche „mönische“ Ehe ihren Anfang nahm!
Sämtliche Häuser und Geschäfte auf dieser Seite der Storegade stehen auf den schmalen Grundstücken hin zum Søndersti, auf dem Sie Ihren Rundgang (lange Route) begonnen haben. Beachten Sie die vielen Tore in der gesamten Storegade. Die größten zeigen an, dass sich hier einst Zufahrten zu großen Kaufmannshöfen oder Werkstätten befanden, und die Vorderhäuser mit ihren schönen Erkern waren würdige Domizile für die zugehörigen Familien. Die Stadtrechte bedeuteten ja, dass sämtliche Handelsgeschäfte innerhalb der Stadt durchzuführen waren und dass im Umkreis von 7 km außerhalb der Stadt jeglicher Handel verboten war. In den Kaufmannshöfen wurde Getreide verkauft und Saatgut gekauft, was den örtlichen Kaufmannsstand stark anwachsen ließ. Darüber hinaus gab es auch all die kleineren Gewerbetreibenden wie Schneider, Bäcker, Schmiede, Schreiner, Schlachter und viele andere, die sich meist in den Seitenstraßen niederließen.