Alter Kaufmannshof, Wohngebäude
Sie stehen nun in einem der bedeutendsten Kaufmannshöfe von Stege, der seit dem 18. Jahrhundert die gesamte Fläche zwischen dem Marktplatz und der Dragestræde ausfüllt. Hier befanden sich große Kohlenlager, Eisen jeglicher Art und alle die Gebäude, die zu einem richtig alten Kaufmannshof dazugehören: Ställe, Scheune, Wagenremise und Getreidespeicher. Zur Vervollständigung der ganzen Herrlichkeit wurde 1840 das östliche Lagerhaus hinter der großen Kastanie errichtet und als Schnapsbrennerei und Brauhaus eingerichtet.
Es gab mehrere solcher Gebäude in Stege. In einem Brief von 1814 schreibt eine ältere Dame an eine Freundin in Kopenhagen: „Ursprünglich gab es 18 Schnapsbrennereien in Stege, doch leider sind derzeit nur 11 in Betrieb“! Für die Kaufleute war es nahezu eine Selbstverständlichkeit, sich selbst mit den Flüssigwaren zu versorgen, war es doch Brauch, beim Handel mit den Bauern kostenlose Getränke zur Verfügung zu stellen, wenn die Kunden ihre mitgebrachte Verpflegung auspackten (eingeschlagen in ein viereckiges Stück Stoff, das mehrfach verknotet wurde).
Im 18. Jahrhundert gehörte der Kammerrådgården dem Amtsverwalter auf Møn, im ersten Teil des 19. Jahrhunderts Kammerrat Puttfercken (nach dem er benannt wurde) und seit 1881 der Kaufmannsfamilie Carøe. Auf einem Teil des Grundstücks wurde 1987 ein Wohnbaukomplex, Kammerrådsparken, errichtet, der sich auf schönste Weise in das alte Gebäudeensemble einfügt. Diese neueren Wohnungen werden nur an Rentner oder Menschen mit Behinderungen vermietet.
Gehen Sie nun durch den Wohnbaukomplex hindurch (vorbei an Nr. 15) bis zur Dragestræde.